Mannswörther Ur- und Neugestein - DAS Infoblatt online |
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Ausgabe 58 |
…the one and only. Das ist die Bezeichnung der facebook Gruppe von Mannswörth. Unser Dorf mag für viele Fremde vielleicht nicht das Schönste, Ruhigste und luftmäßig das Beste sein, aber für den, der hier aufgewachsen (oder auch später zugezogen) ist, ist es das alles zusammen. So geht es zumindest mir, obwohl ich in Schwechat wohne bin ich eine Mannswörtherin geblieben. Schon aus dem Grund, dass meine Mutter, mein Bruder, meine Nichten und mein Schwager in Mannswörth zu Hause sind. Aber auch, und nicht zuletzt, meine Lieben die vorausgegangen sind, auf dem Friedhof liegen. Vorige Woche habe ich nach Langem wieder meine Freundin Monika getroffen. Die Freude war groß, denn ich mag sie sehr. Wir sind vor dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, gestanden und haben über Gott und die Welt gesprochen. Während dessen sind viele Menschen vorbeigegangen oder gefahren. Fast alle haben gewunken, gegrüßt und einfach Hallo gesagt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr mir das fehlt. Das Gefühl dazuzugehören, ein Teil dieser Dorfgemeinschaft zu sein. Wehmut kam auf und wir haben über die „gute alte Zeit“ sinniert. Die Zusammengehörigkeit, die Vertrautheit, den Spaß, den wir als Kinder hatten. Sicher, hin und wieder gab es Unstimmigkeiten. Aber die wurden untereinander gelöst und ohne Anzeige bei der Polizei. Ich wurde mal beim Erbsenklauen erwischt und habe gleich vom Bauern ein paar Ohrfeigen bekommen. Aber mir kam gar nicht in den Sinn, das meinen Eltern zu erzählen, denn dann hätte ich mir wahrscheinlich noch einen Satz Ohrfeigen abholen können. Oder unser Nachbar auf der anderen Straßenseite. Da waren wir sehr oft, denn das war ein Bauer mit vielen interessanten Sachen und Werkzeugen. Aber nicht nur ich, sondern drei, vier Kinder aus dem gegenüberliegenden „Gemeindebau“. Dass wir dem Bauern nicht den letzten Nerv gezogen haben grenzt an ein Wunder. Und er, samt seiner Familie, war immer, aber auch wirklich immer, nett zu uns. Da hat sich schon mal einer im Kukuruz versteckt und der Bauer wollte mit der Gabel abgeladen. Den hat fast der Schlag getroffen, als der Dietmar vor Schreck aufschrie als er die Gabel unter sich spürte. Passiert ist uns aber nie was. Weder im Kuhstall, im Schweinestall, in der Scheune oder auf dem riesigen Birnbaum im Hof. Es war eine schöne Zeit. Sorglos und voller interessanter Dinge und Menschen. Wir konnten im ganzen Dorf, egal wo, klingeln, klopfen oder einfach hineingehen (wo Hunde waren eh nicht) und niemand regte sich auf. Im Gegenteil. Wir bekamen überall zu Essen und zu Trinken. Da waren alle irgendwie gleich und hielten zusammen. Eine Dorfgemeinschaft eben. Mannswörth, the one and only! |
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